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Once upon a Time, West-Berlin © Manzur Kargar/Kai von Kröcher 1981/82 |
The sound of the drum is calling, the sound of the drum has called / Flash of youth shoot out of darkness. +++ Okay, das ist ja jetzt irgendwie ein Problem. Weil, eigentlich fällt mir seit Wochen kein einziger Satz mehr ein. Und das ist doof, wenn man ein stadtbekannter Schriftsteller werden will. Und fotografieren tue ich zurzeit auch nicht, was die Sache nicht besser macht. Vom Träumen mal ganz zu schweigen. +++ Heute früh träumte ich irgendetwas vom Sportunterricht. Trainingsjacken und ein behinderter Junge. Ein Bild blieb mir hängen, da erhob sich im Schulhof ein Adler hoch in die Lüfte, und ich dachte noch so: kein Bussard, kein Falke – tatsächlich ein Adler! +++ Julia Klöckner habe ich neulich im Fernsehen gesehen, die Pfälzer Weinkönigin. +++ Eigentlich Zeit, kurz auf unsere Finissage hinzuweisen, die ist ja schon nächste Woche: Carsten Klindt & Kai von Kröcher | Fotografie | RIOGRANDE | 31. August | 19:00 Uhr, kommen Sie alle – außer Doofe! +++ Aber gestern, da ist mir dann doch noch was Tolles passiert, das könnte ich mal erzählen. Oder besser gesagt, ich habe beobachtet, wie es passierte: Saß nach langer Zeit, die Werdende war schon gegangen. Da saß ich noch "vor dem Italiener" bei mir über die Admiralbrücke gegenüber vom Casolare. Oder anders gesagt: Wir hatten mörderischen Hunger gehabt, die Werdende zieht nämlich genau ans gegenüberliegende Ufer, von mir aus gesehen. Im Winter kann man dann einfach über das Eis gehen, falls es dann solche Winter noch gibt. Julia Klöckner glaubt ja nicht so recht an den Klimawandel, da bin ich beruhigt. Jedenfalls waren wir in der leeren Wohnung, und dann wurden uns beiden die Knie weich vor Hunger. Wir setzten uns vor das Terracruda, und ich habe schon lange nicht mehr so gut gegessen (außer als Pete S. neulich gekocht hat, aber das ist eine zu lange Geschichte). Irgendwann sagte ich feststellend zur Werdenden, der Laden liege genau auf der Hälfte der Strecke, obwohl das nicht stimmt: die Hälfte ist geografisch die Brücke. +++ Aber das Essen, ich sage Ihnen!!! +++ Das Bild oben, das sind ja im Grunde genommen zwei Bilder: 1 Bild aus 2 Fotos in meinem Fotoalbum. Osloer Straße im Dezember 1981, bzw. Januar '82 – ich lasse das mal einfach so stehen. +++ Im Auge des Betrachters alleingelassen, oder so. +++ Jedenfalls wirft das Bild einen Schatten voraus. Vermengt mit der Überschrift liefert es vage Hinweise. +++ Die Geschichte jedenfalls war: Die Werdende musste los, ich wartete noch aufs Bezahlen. Das Terracruda wirkt auf mich immer ein bisschen wie ein punkiges Kombinat aus jungen italienischen Köchen, die ausgezogen sind, die Freiheit zu suchen. Jedenfalls nicht wie "der Italiener an der Ecke". +++ Worauf will ich hinaus? +++ Jedenfalls, als ich da sitze, da kommen zwei mittelalte Typen anmäandert. Beide mit Fahrradhelm auf dem Kopf. Der eine in kurzer grauer Anzughose – ich weiß nicht, wie man das nennt. Schwarzer schmaler Gürtel, leger reingesteckt ein weißblau-kleinkariertes Oberhemd. Die italienische Bedienung empfängt die zwei auf Englisch, sie könnten sich irgendwo hinsetzen – irgendwohin, wo sie wollen. Sie könne auch Deutsch mit ihnen reden, meint da Fahrradhelmtyp Nr. 1 – sie guckt etwas verunsichert und sagt, ihr Deutsch sei leider nicht so besonders. +++ "Das ist aber schlecht – wir sind ja hier in Deutschland! Sie wollen doch hier arbeiten...!"
Überschrift inspired by: Try to Remember © The Kingston Trio, 1963 (Cover)
Lyrics: All We Ever Wanted Was Everything © Bauhaus, 1982
Carsten Klindt / Kai von Kröcher | Finissage | RIOGRANDE | May-Ayim-Ufer 9 | Berlin | 31. August | 19:00 Uhr
Terracruda | Grimmstraße 1 | 10967 Berlin
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