Donnerstag, 19. Oktober 2017

Wenn das der Weg ist / Sense of Doubt.

"Ich soll Sie schön grüßen...!" © Kai von Kröcher, 2017

Nordstrand © Kai von Kröcher, 2017

Heizkraftwerk Wilmersdorf © Kai von Kröcher, 2017

Halensee © Kai von Kröcher, 2017

Belgrad (CLUß49) © Kai von Kröcher, 2017

Funkturm mit ICC © Kai von Kröcher, 2017














































Als Kind hatte ich mal so 'n Unendlichtape, die Qualität nahm ständig ab. +++ Seit Sommer steht unten vorm Haus eine Art Hundemaschine: Sie arbeiten da an der Kanalisation. Reißen die Straße auf, nehmen übermannsgroße Rohre heraus, schweißen an neuen riesigen Rohren herum, verlegen sie unter dem Pflaster. Daneben steht eine Pumpe, in etwa so groß und geformt wie eine Gulaschkanone, sie pumpt Wasser von irgendwoher irgendwohin. 1x in der Minute bellt sie ein zaghaftes: "Waff!" +++ Anfangs hat man sich nachts immer gefragt, wo und warum denn der Köter da sitzt, der die ganze Nacht draußen herumkläfft. +++ Chien andalusia, wanna grow up to be a debaser. +++ Die Frage ist natürlich, wenn der eine Abschnitt im Leben beendet ist, womit geht es weiter. Die Suche nach dem eigenen Selbst, um es mal großspurig zu sagen. Wenn ich mir die neuesten Fotos hier ansehe, denke ich so: die gleiche uninspirierte Langweilerscheiße wie immer! +++ Das Bild mit der Lady in Red an der Nordsee, da warten wir auf die Fähre rüber zur Insel Pellworm. +++ Das Bild ganz am Ende – von den 'Köpfen' der deutschen Band Belgrad –, das habe ich neulich gemacht, da hatten die einen Interviewtermin mit Annika Glunz im Club nachmittags für die taz – damals war ich noch der Besitzer, da habe ich mich einfach mal untergemischt. Der Artikel ist (ohne das Foto) letzten Freitag erschienen. +++ Der Rest ist Berlin: Auf dem S-Bahn-Ring herumgetrödelt auf der Suche nach meinem Selbst – und Fotos geknipst ohne Sinn und Verstand. Anschließend dann oben am Messegelände Nudeln beim Italiener gegessen. +++ Der erste Bekannte übrigens – und da hätte ich mir gewünscht, jemand von früher von meinem Dorf als staunender Zeuge für meine Street Credibility oder so wäre dabeigewesen. Der erste Bekannte nämlich, den wir letzten Sonnabendabend zurück in Berlin trafen: Wir hatten den Mietwagen unzerbeult am Gendarmenmarkt abgegeben, spontan bei meinem Lieblingschinesen Günter und Harrys nächtlichen Mittagstisch zu uns genommen. Sagt man das so: "beim Chinesen"? Dann jedenfalls mit dem 29er Bus grob Richtung Sozialbrennpunkt Kottbusser Tor. An der Fußgängerampel, das beobachtete ich aus dem Augenwinkel heraus – man ist ja schon etwas ländlich vorsichtig, wenn man grad eine Woche lang irgendwo auf dem Land unter Landsleuten war. Jedenfalls musterte uns ein dunkelhäutiger Schwarzer offensiv von der Seite. Und ich dachte noch so. Man hört ja so viel. Ich schaute auf – und sah in zwei Reihen gefährlich blitzender weißer Zähne. Er lachte sein langgezogenes Guttmann-Lachen, wir schüttelten fröhlich Hände. "Hahaha", freute er sich: "Du gutt, Mann!" Und zum Abschied dann: "Don't change!" +++ Das ewige Salz in der Wunde...

Überschrift inspired by: A Long Way Down (Roman) © Nick Hornby, 2005
Überschrift also inspired by: Sense of Doubt © David Bowie, 1977
Lyrics: Niemand © Belgrad, 2017
"Ein kleines Rohr ist schnell verlegt." (Belmondo mal in irgendeinem Film)
Debaser © Pixies, 1989
Un Chien Andalou (Ein andalusischer Hund) © Luis Buñuel (Regie), 1929
Lady In Red © Chris de Burgh, 1986
Günter Mittag (1926 – 1994), Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED, zuständig für Wirtschaftsfragen der Planwirtschaft der DDR
Harry Tisch (1927 – 1995), Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED und Vorsitzender des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds in der DDR
Still the Same © Bob Seger, 1978

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