Urbanhafen (esposizione quadrupla I) © Kai von Kröcher, 2018 |
Urbanhafen (esposizione quadrupla II) © Kai von Kröcher, 2018 |
I know a town in N.W. Mexico. +++ Die Begegnung gestern hat mich tatsächlich ins Zweifeln gebracht. Nicht, weil er mich einen Dreck nannte, der Special-Effects-Mann – damit war ja zu rechnen gewesen. Nee, der Witz war, dass ich da gestern früh so unmotiviert um den Kanal herumspaziert war: Da ganz vorn, wo ich aus der Tür komme, da saß eine Frau, die hatte, wie ich, eine Kamera um den Hals und fütterte Schwäne. Die saß da, oder besser, sie stand. Die stand da inmitten eines Pulks aus Schwänen, wenn man das so sagen darf. Und ich schlich da rum und machte verschämt auch ein paar Fotos von ihren Schwänen. Dann trödelte ich weiter den Hafen hoch, und parallel trottete die ganze Zeit eine Handvoll Landvermesser neben mir her, ich weiß nicht, was die vermaßen. Doch irgendwie war ich neidisch auf ihre Präzision. Und dann, fast an der Baerwaldbrücke, oben, da seh ich im Augenwinkel schon, dass der Special-Effects-Mann mit seinem Hund herangepirscht kommt. Und der sagt, meine Fotos (und ich – vor allem ich!) seien ein Dreck, und er habe schon Blondie fotografiert. Und nachdem ich stoisch den Kübel über mir habe ausleeren lassen, da bin ich nach Hause und habe gedacht: Was fotografierst du eigentlich bloß immer für einen Scheiß? +++ Da das hier ja anscheinend eine Art Big Brother der Fotografie ist, zeige ich heute wieder verschiedene Variationen desselben Motivs. +++ Moti Special, ist ja ein freies Land (außer für Hühner). +++ Naja, wie gesagt, es gibt da eine Vorgeschichte: Der Special-Effects-Mann hatte in Cannes beim Waslawska-Dreh seinerzeit unter anderem für den Rauch gesorgt, der dann später der Schere zum Opfer fiel. Und wegen dem wir verschiedene Szenen wiederholt abbrechen mussten, weil die Schauspieler und das komplette Team Erstickungsanfälle bekamen. Schön und gut. Jahre später dann, nach Erfindung des Internets, nannte ich ihn scherzhaft auf meinem Blog den "schlechtesten Special-Effects-Mann der Welt". Nicht einmal boshaft gemeint, denn letztlich war er ein liebenswerter Freak. Bloß, dass seine Kinder ebenfalls Internet lasen und nun traurig waren. Und dann tat es mir leid und ich löschte das. Das ist ungefähr zehn Jahre her. Und jedesmal, wenn er mir heute irgendwo über den Weg läuft, sagt er hysterisch: Mach das weg! Dabei ist das längst weg. Und dann erzählt er von Blondie, die er fotografiert hat. Von London, Paris und dem Itschie-Bob. +++ Und dass ich ein Dreck bin. +++ Und langsam geht er mir auf die Nerven.
Lyrics: Hideaway © der Itschie-Bob, 1986
Moti Special, Hamburger Synthie-Band um Michael Cretu (gegründet 1981)
Waslawska © Ralph Meiling (Regie), D/F 1999/2008
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